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Inneres Kind

Heute schreibt die Kollegin Claudia Berger-Schachinger
DAS INNERE KIND
Im Rahmen unserer ‚Montags-Impulse‘ aus dem LSB-Arbeitskreis möchte ich euch heute etwas über die Arbeit mit dem inneren Kind erzählen.
Das ‚innere Kind‘ steht in der Psychologie für jene Aspekte unserer Persönlichkeit, die in der Kindheit durch Erfahrungen mit unseren Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen geprägt worden sind, und die uns bis heute beeinflussen.
Wir alle haben das Bedürfnis, uns geborgen, sicher und angenommen zu fühlen. Wenn wir als Kind von unseren Bezugspersonen Zuwendung, Unterstützung und Liebe bekommen, können wir eine sichere Bindung aufbauen, wir entwickeln Vertrauen ins Leben und Freude am Dasein, und unser ‚inneres Kind‘ wird positiv geprägt sein.
Als Kind sind wir dabei auf die Erwachsenen angewiesen und somit von ihnen abhängig. Werden unsere Bedürfnisse als Kind über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend erfüllt, erleben wir Vernachlässigung, Zurückweisung, Hilflosigkeit, Ungerechtigkeit oder Grenzverletzungen, dann lernen wir früh, dass die Welt ein kalter Ort ist, und wir es allein schaffen müssen.
Wir beziehen das Verhalten der Bezugsperson auf uns und fühlen uns falsch und dafür verantwortlich. Wir entwickeln ‚Überlebensmuster‘, ziehen uns vielleicht zurück und tendieren dazu, Beziehungen zu vermeiden. Wir lernen die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und streben nach Anerkennung und Sicherheit im Außen. Wir unterdrücken unsere Sehnsüchte und kompensieren sie über Aggression, Süchte oder Perfektionismus.
Gefühle von Angst, Wut, Trauer, Kränkung, Mangel, Verzweiflung und Schuld können entstehen. Wir entwickeln negative Überzeugungen, sogenannte Glaubenssätze, etwa ‚ich bin nicht liebenswert‘, ‚ich genüge nicht‘, ‚keiner ist für mich da‘, ‚ich bin schuldig‘. Oft spalten wir die negativen Gefühle ab, weil wir nicht mehr an die Not des Kindes erinnert werden wollen, und sie wirken im Erwachsenenalter unbewusst weiter. Manchmal kommen sie erst in Krisensituationen wieder zum Vorschein.
Kennst du das, immer wieder kehrender Stress und Überforderung, Beziehungsprobleme, fehlendes Vertrauen, ein geringes Selbstwertgefühl, Mangel an Lebensfreude?
Die Arbeit mit dem Inneren Kind kann dich unterstützen, die unerfüllten Bedürfnisse und Verletzungen wahrzunehmen und zu verstehen. Dabei geht es nicht darum, tief in schmerzhafte Kindheits-Erfahrungen einzutauchen, sondern im Gegenteil dich deinem verletzten Kind bewusst und liebevoll als Erwachsene zuzuwenden, um dich von alten selbstverletzenden Verhaltens- und Gedankenmustern zu verabschieden.
Eine liebevolle Beziehung zu Dir selbst und anderen steht im Zentrum, das Üben von Selbstfürsorge und Zuwendung, ein bewusstes Nachnähren von Sicherheit, Vertrauen und Lebensfreude. Dann kann dein inneres Kind sich wieder mit seiner Neugier, Freude, Kreativität und Unschuld verbinden, und so zu einer neuen Kraftquelle werden. Du selbst bist die Person, die dir am meisten Liebe, Wertschätzung und Verbundenheit schenken kann, die deine Gefühle versteht, deine Bedürfnisse erfüllt und dir ein heilsames Gegenüber sein kann.
Wir Lebensberater:innen begleiten dich gerne dabei, deinem inneren Kind liebevoll zu begegnen und deine Selbstliebe, Selbstwert und Lebensfreude zu stärken.

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